Wie geht man eigentlich mit echten Umbrüchen um? Was passiert, wenn die Welt, wie man sie kannte, plötzlich Kopf steht? Und wie bereitet man sich innerlich auf ein neues Kapitel vor, das voller Fragezeichen steckt – aber vielleicht auch voller Chancen?
Genau das erleben wir gerade. Vor knapp einem Jahr waren es nur Gerüchte. Ein Flüstern auf dem Flur, Blicke zwischen den Zeilen. Jetzt ist es Realität: Wir, ein kleiner Sonderling in einem globalen Konzern, gehören nicht mehr zum Klub. Zu speziell, zu wenig im Fokus der Strategie – und, wenn man ehrlich ist, war das schon immer so. Wir waren nie die glänzende Mitte, sondern ein Puzzlestück am Rand. Und trotzdem haben wir die Show mitgespielt, unsere Farbe ins Bild gebracht.
Der große Tanker hat längst den Kurs gewechselt, steuert jetzt mit voller Kraft Richtung Asien. Wer aufmerksam war, hat das kommen sehen. Es gab keine mutigen Investitionen mehr, keine Aufbruchstimmung, nur noch den Sound des Wartens. Das hat für Unruhe gesorgt – und, ja, manchmal auch für Frust. Aber vielleicht liegt genau darin die Chance.
Heute beginnt das neue Kapitel offiziell: Verkauf an einen Private Equity Fonds. Das klingt erstmal nach kalten Zahlen, Rendite, ROI – nach fünf, sechs Jahren Vollgas für die „winning story“. Und ja, die Stimmung schwankt zwischen Aufregung, Skepsis und vorsichtigem Optimismus. Aber: Es ist Bewegung drin. Und wo Bewegung ist, da gibt’s Gestaltungsspielraum.
Wie begegnet man so einer Veränderung?
Akzeptieren, was ist – und was nicht mehr kommt
Veränderung ist unbequem, manchmal brutal ehrlich. Sie fragt nicht nach, ob es gerade passt. Die Wahrheit: Das Alte kommt nicht zurück. Wer das für sich annimmt, verschafft sich Luft zum Atmen. Akzeptanz ist keine Kapitulation – sondern Startsignal für Neues.
Das eigene Mindset challengen
Private Equity bringt Tempo und Konsequenz. Es wird weniger diskutiert, schneller entschieden. Wer aus dem Konzern kommt, muss sich umstellen – und darf sich trauen, neu zu denken. Mut zur Lücke, Lust auf Verantwortung, Offenheit für das Ungewohnte. Hier ist plötzlich Platz für Macher und Möglichmacher.
Kommunikation suchen und echte Netzwerke bauen
Unruhe, Gerüchte, Unsicherheit – alles normal. Aber wer fragt, bekommt Antworten. Wer sich zeigt, wird wahrgenommen. Gespräche – intern wie extern – helfen, den Überblick zu behalten und mitzugestalten. Das eigene Netzwerk ist jetzt Gold wert: Wer klug verknüpft ist, wird Teil der neuen Story.
Eigene Werte und Ziele reflektieren
Wofür stehst du? Was ist dir wichtig – im Job, im Leben? Solche Fragen stellt man sich selten im Alltagstrott, aber jetzt drängen sie sich auf. Wer Verantwortung übernehmen will, bekommt jetzt eine Bühne. Wer lieber Sicherheit sucht, sollte ehrlich zu sich sein und rechtzeitig über Alternativen nachdenken. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Klarheit.
Wissen teilen, offen bleiben, Wachstum suchen
In Phasen des Umbruchs wächst, wer offen bleibt und Wissen teilt. Das macht stark, hält beweglich – und schafft Vertrauen. Die nächste Chance lauert meist da, wo andere zögern. Wer jetzt neugierig bleibt, wird sich wundern, was alles möglich ist.
Was kommt wirklich auf uns zu?
Ungewissheit: Am Anfang wird’s unruhig, manchmal chaotisch. Das gehört dazu.
Neue Spielregeln: Geschwindigkeit, Output, Eigenverantwortung. Der Status-Quo zählt weniger als das Ergebnis.
Altes geht, Neues entsteht: Das kann schmerzen, ist aber auch befreiend.
Schnellere Entscheidungen: Weniger Bürokratie, mehr Konsequenz – manchmal auch schmerzhaft direkt.
Mehr Gestaltungsraum: Wer anpackt, kann wirklich etwas bewegen.
Veränderung als Chance
Wer jetzt nur auf das Risiko schaut, verpasst die Möglichkeiten. Natürlich geht Sicherheit verloren. Aber dafür entsteht Freiraum, Neues zu wagen – für Ideen, die vielleicht im Konzern nie eine Chance gehabt hätten. Der Mut, sich einzubringen, zahlt sich jetzt doppelt aus.
Vielleicht geht es nicht darum, was bleibt, sondern darum, was entstehen kann. Das neue Kapitel ist ungeschrieben. Die Frage ist: Mit welchem Stift willst du es schreiben?
Was ist deine persönliche „winning story“? Worauf hast du Lust, was willst du ausprobieren? Jetzt ist der Moment, Fragen zu stellen, Entscheidungen zu treffen und den eigenen Weg zu gehen. Der Rest ergibt sich unterwegs.
Alle Gedanken und Beobachtungen in diesem Beitrag sind meine persönlichen Eindrücke. Sie spiegeln weder offizielle Positionen noch Aussagen meines Arbeitgebers wider. Veränderung erlebt schließlich jeder ein bisschen anders – das hier ist meine Perspektive darauf.


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